Die Veranstaltung
„Es führt über den Main eine Brücke von Stein
Wer darüber will geh´n, muss im Tanze sich dreh´n“
Dieses Lied, das auf einem mittelalterlichen Gedicht beruht und die große Bedeutung der alten Frankfurter Brücke betont, ist Ausdruck der Besonderheit solcher Bauten vor noch hunderten von Jahren. Heute ist es längst nicht mehr nur eine Brücke, die in Frankfurt über den Main führt.
In Frankfurt gibt es momentan sieben Brücken, die im Kernstadtgebiet den Main queren. Das ist eine relativ große Zahl. Lässt sich zum Beispiel daraus schließen, dass der Frankfurter faul ist, weil er einfach ungern Umwege geht oder ist er eher geradeaus und sucht immer den direkten Weg? Diese Frage ist von jedem selbst zu beantworten. Vielleicht stimmt das eine, vielleicht das andere, vielleicht beides oder vielleicht gar nichts.
In dieser Führung geht es aber nicht in erster Linie um das Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger, sndern um die
Geschichte der Bauwerke. Von den sieben Innenstadtbrücken ist nur eine einzige vor dem 19. Jahrhundert gebaut worden –
die Alte Brücke. Diese hat allerdings eine fast 800-jährige Geschichte aufzubieten. Doch auch die anderen Brücken, obwohl deutlich jünger, haben schon eine bewegte Geschichte hinter sich. Wann wurden die Brücken gebaut, warum, von wem, nach welchem Verfahren und mit welchen Materialien? Gibt es Besonderheiten an, um oder in den Bauwerken?
Brücken sind nicht nur schnöde Verkehrstrassen, sie sind immer Ausdruck ihrer Zeit, Ausdruck der Bedürfnisse der Bevölkerung, ihrer Möglichkeiten und ästhetischen Vorstellungen. Auch die Alltagsgeschichte spiegelt sich in Brücken. Wer nutzt welche Brücke besonders gerne und warum? Wieso nannten die Frankfurter eine der Brücken
„Metzgerbrücke“? Welche war die
„Adolf Hitler-Brücke“ und wo war ausreichend Platz für die
Frankfurter „Golden-Gate-Bridge“?
Allein diese Fragen zeigen, dass Brücke nicht gleich Brücke ist, sondern jede einzelne ihre ganz eigene Geschichte hat.
Und doch haben alle etwas gemein. Sie queren den Main, die Lebensader der Stadt. Sie führen alle
von hibbdebach nach dribbdebachb, von Frankfurt nach Sachsenhausen und von Norddeutschland nach Süddeutschland. Sie sind verbindende Elemente und bringen Regionen, Stadtteile und besonders Menschen zusammen. Und inzwischen kann man den Main auch unterqueren.
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Denkmal „Der Hafenarbeiter“, Friedensbrücke Südseite, Straßenbahnhaltestelle Stresemannallee/Gartenstraße, Frankfurt Sachsenhausen
Endpunkt: Sachsenhäuser Ufer, Höhe Ignatz-Bubis-Brücke, Straßenbahnhaltestelle Frankensteiner Platz, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung