Wenn Sie an das Gutleutviertel denken, haben Sie vermutlich zunächst das multikulturelle Gründerzeitviertel rund um den Bahnhof oder die schicke „Hafencity“ am Mainufer vor Augen. Am Druckwasserwerk endet dort der Uferweg, und Züge rattern über die Main-Neckar-Brücke. Doch dahinter wird es richtig spannend. Es entsteht Neues – vielleicht sogar der neue (Interims-)Standort für das Schauspielhaus.
Die Veranstaltung
Eingeklemmt zwischen Bahngleisen und dem Main zieht sich das Gutleutviertel lang und schmal dahin. In den westlichen Teil jenseits der Eisenbahnbrücke verirren sich nur wenige. Hier begegnen Sie einer wilden Mischung aus Hafenbetrieb (ja, den gibt es immer noch!), Industrie, Schulen, dem wunderschönen Sommerhoffpark, Industriebrachen und der kleinen, denkmalgeschützten Wurzelsiedlung – einer Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren.
Am Ende der Gutleutstraße befindet sich das riesige DHL-Briefzentrum mit seiner fast 300 Meter langen Halle. Doch auch danach ist die Welt noch nicht zu Ende: Wenn Sie einen kleinen Fußweg nicht scheuen, gelangen Sie an den Strand – den sogenannten Yellow Beach unter den nächsten Eisenbahnbrücken. Bier auf, Füße in den Sand – doch leider nur noch in diesem Jahr, denn die Bahn plant, hier eine weitere Eisenbahnbrücke zu bauen. Ein neuer Strand muss also gefunden werden, denn an den Main gelangen Sie sonst fast nur hier und am Sommerhoffpark. Dabei bieten gerade diese Orte wunderschöne Blicke auf die Stadt, die wilden Industrieanlagen und das idyllische Niederräder Ufer.
Frankfurt verfügt nur noch über wenige freie Entwicklungsflächen. Wenn Sie auf diesen Gutleut-Zipfel blicken, können Sie die Träume des Planungsdezernats erahnen – etwa von neuen Wohnbereichen. Ein erster Schritt wurde bereits gemacht: mit zwei eleganten Wohnhochhäusern und einer Studentenwohnanlage gleich hinter der Main-Neckar-Brücke. Und auch mehr Kultur soll in das Viertel einziehen: Eine Brache gegenüber der Wurzelsiedlung wurde als Ausweichquartier für das Schauspielhaus erworben.
Eine lebendige kulturelle Mischung finden Sie aber schon heute auf dem Gelände der Milchsackfabrik – mit dem Theater Landungsbrücken, dem Tanzhaus West und zahlreichen Künstlerateliers.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: Rotfeder-Ring (Endhaltestelle Bus 64) nahe dem Druckwasserwerk
Endpunkt: Briefzentrum Gutleutstr. 340 (Bus 37)
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung